Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst, war es vorbehalten bei ihrem Besuch die Urkunde für das »Denkmal des Monats« zu überreichen.
Laubach (jua). Die Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn erlebte Freienseen bei leichtem Frostwetter. »Ich fange an bei Adam und Eva, die nicht alleine blieben und so ist es auch in dem Haus der Dorfschmiede, man ist nicht alleine, sondern in Kontakt mit anderen Menschen«, begrüßte Pfarrerin Susanne Metzger-Liedkte die Staatsministerin. Bürgermeister Matthias Meyer, Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn und Ortsvorsteher Hermann Hans Hermannski zeigten sich erfreut über den hohen Besuch. Vom geschäftsführenden Vorstand des Fördervereins Nachbarschaftshilfe waren die Ortspfarrerin, Dr. Ulf Häbel und Georg Krug anwesend und vom Kirchenvorstand Martina Mahal. Das Denkmalamt, welches das Projekt »Dorfschmiede« aktiv mit begleitet und unterstützt hat, wurde von Charlotte Bairstow und Lisa Naumann vertreten.
Mit 1000 Euro dotiert
Es war für Ulf Häbel eine Ehrensache, seine »Baby-Dorfschmiede« vorzustellen. Angela Dorn zeigte sich sehr interessiert und auch verwundert über den Ehrgeiz, das Projekt in doch so kurzer Zeit fertigzustellen. Getragen wird die Dorfschmiede vom Dekanat, der Diakonie und der Stadt Laubach. Im Förderverein Nachbarschaftshilfe sind über 180 Mitglieder vernetzt und verbunden.
Die Dorfschmiede soll der Kontaktarmut und dem Alleinsein entgegenwirken. Stolz zeigte sich Häbel auch, als er mitteilte, dass er bei der »Grünen Woche in Berlin« die Dorfschmiede zweimal als Leuchtturmprojekt vorgestellt und präsentiert habe. Aufgrund seiner Erfahrungen, so Häbel, sei es der Wunsch der alten Menschen, zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung zu sterben.
Die Dorfschmiede beinhaltet die »Tagespflege« mit 15 Plätzen und die sind immer ausgebucht, denn die Tageskontakte sind sehr wichtig. Im Dorfladen sind fünf Teilzeitkräfte angestellt, im Begegnungsraum werden Veranstaltungen abgehalten und man hat drei altersgerechte Wohnungen in der Dorfschmiede. Aktuell ist die Arztpraxis leer, aber man sei auf einem guten Wege, sie wieder zu beleben, ist Häbel zuversichtlich. Auch werde die geplante Dorfwerkstatt noch in diesem Jahr ihre Pforten öffnen. Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn gab der Ministerin folgende Wünsche mit nach Wiesbaden: Er wünschte sich eine »Entbürokratisierung« bei den Fördermitteln. Des Weiteren sei der Dorfladen ein elementarer Teil der Nahversorgung. Sie unterliege aber der Besteuerung und der Bewertung beim Finanzamt, wie ein Großunternehmen. Er wünschte sich eine nicht kommerzielle Besteuerung.
Dorn war begeistert von der Dorfschmiede. Sie sei ein wahres »lebendiges Denkmal«. Aus einem Vehikel, das hässlich und schäbig im Dorfbild aussah, sei nun eine wirkungsvolle Stätte für die Mitmenschen entstanden. Die Dörfer dürfen nicht ausbluten, denn auch das Leben muss mitten im Ort angesiedelt sein. Alle Hürden habe man gemeistert, um diese Dorfschmiede zum Leben zu erwecken.
Nach der offiziellen Übergabe der Urkunde gab es noch einen Rundgang durch die Tagespflege, wo man sich ebenfalls über den hohen Besuch freute.

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